Freitag, April 01, 2011

Eine "längere" Reise nach Lira

Das Frühstück war angesetzt auf 9 Uhr, wider Erwarten starteten wir damit aber bereits um 8:45 Uhr. Dies verhieß ein frühes Loskommen, aber aus der geplanten Abfahrt um 11 Uhr wurde ca. 13:25 Uhr… Für Deutsche eigentlich die absolute Katastrophe, aber mittlerweile haben wir das Warten schon gut gelernt. Die meiste Zeit, die wir hier verbringen, besteht aus Warten auf irgendetwas. Spannend wurde es mit dem Fahrzeug aus Deutschland, das von einigen Mitarbeitern der Stevensons von Links- auf Rechtslenker umgebaut wurde. Es musste erst einmal zum Laufen gebracht werden, was aber nicht bedeutete, dass die Fahrt ohne weitere Schwierigkeiten verlaufen würde. Jeff operierte ganz links als Handbremser, wann immer Kapitän Tims Gangschaltung bei Steigungen hakte. Als pünktlich gegen 19 Uhr die Dunkelheit anbrach und der Regen einsetzte, versagten die Scheibenwischer. Doch die zahlreichen Speed bumps behinderten ohnehin eine schnelle Fahrt. Statt der angesetzten fünf Stunden benötigten wir letztendlich sieben Stunden. Wir rechneten mit einem kleinen Dorf namens Lira, mit Plumsklos, keinem fließenden Wasser und der Sehnsucht nach Strom. Was wir hingegen antrafen war eine Stadt (!) namens Lira, richtige Toiletten, fast fließendes Wasser und die Aussicht auf Strom. Als wir aus den Autos kletterten, wurden wir bereits mit Kerzen empfangen. Der Strom war mal wieder ausgefallen und somit gab es auch kein fließendes Wasser – die Wasserpumpe funktioniert nun mal nur mit Strom. Aber wer braucht den schon, wenn man stattdessen romantisches Kerzenlicht genießen kann. Nach dem Ausladen der Koffer und der Zimmeraufteilung im Hotel (!), besuchten wir Pastor Martin, der mit einer leckeren Mahlzeit auf uns wartete. Tim erklärte ihm, dass er aus Rücksicht auf uns extra langsamer gefahren sei und wir deshalb so spät angekommen waren. ;)
Nun freuen wir uns über den an ugandischen Standards gemessenen Luxus und tanken diese Nacht noch einmal neue Kraft, um ab morgen wieder fit auf die Baustelle, in Klassenzimmer und Spielzeiten zurückzukehren!
Anka

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